Beratungspraxis

für pränatale Psychologie,

Schwangerschaft und Geburt

 

   

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Beratung und Begleitung

bei vorgeburtlicher Diagnostik

 

 

Medizinische Informationen über klinische Symptome, ihre vermuteten Auswirkungen, die Auftretenshäufigkeit der Normabweichung und ihr Wiederholungsrisiko sind zwar wichtig und sollen auch der Entscheidungsfindung für oder gegen Austragen des Kindes bei einem auffälligen Befund dienen, sind aber erfahrungsgemäß aus der Sicht von vielen betroffenen Eltern häufig wenig hilfreich für die seelische Verarbeitung der Situation.

Warum nicht? Weil sich die Krankheitsbilder, auch bei gleicher Diagnose, sehr unterschiedlich zeigen können. Mit der Diagnose haben Sie eigentlich nur einen Namen für die Normabweichung Ihres Kindes, was es im Konkreten für Sie und Ihr Kind bedeutet, lässt sich damit nicht genau sagen.

 

 

Aus eigener Erfahrung mit meinem Kind Leona weiß ich,

dass die Mitteilung eines auffälligen Befundes nach vorgeburtlicher Diagnostik schwer zu ertragen ist. Die erste Reaktion ist fast immer, das "Problem" möglichst schnell lösen zu wollen. Dahinter steht die Hoffnung, es dann auch schnell hinter sich zu haben. Doch die Erfahrung betroffener Eltern zeigt, dass das "Problem" in der Geschwindigkeit oft nicht ausreichend beleuchtet werden konnte und die Entscheidung auf Basis unvollständiger Informationen gefällt worden ist. Und hier ist es meist die Seele, die nicht ausreichend Gehör gefunden hat. Dabei ist genau dies wichtig für eine langfristig gute Verarbeitung: Eine Entscheidung im Einklang mit der Seele der Betroffenen.

 

Hierbei kann sehr hilfreich sein,

 

- mit anderen betroffenen Eltern zu sprechen

- gut und gründlich nachzufühlen

- die verbleibende Zeit liebevoll zu gestalten

- Gespräche mit dem ungeborenen Baby zu führen.

 

 

Eigener Hintergrund

 

 

 

Warum es hilfreich ist, mit anderen Eltern zu sprechen

Im Austausch mit anderen betroffenen Familien bietet sich die Möglichkeit, Erfahrungswerte aus der Praxis über verschiedene Verlaufsformen, verschiedene Symptome und den praktischen Umgang damit, zu erhalten. Mit je mehr Betroffenen Sie sprechen, desto breiter wird Ihr Wissen und desto kompetenter können Sie Ihre Entscheidung treffen. 

 

Außerdem kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass mit zunehmender Auseinandersetzung die Angst vor dem Bevorstehenden abnimmt, während das Gefühl von Zuversicht und Kompetenz wächst. Schon allein das Wissen, Menschen zu kennen, die sich bereits auskennen und um Rat gefragt werden können, macht gelassener und zuversichtlicher.

 

Im Gespräch mit anderen Eltern können Sie erfahren,

- wie andere schwangere Eltern die Zeit nach dem Befund erlebt haben.

- wie andere Eltern ihre Entscheidung getroffen haben, was ihnen geholfen und was ihren Weg erschwert hat.

 

Betroffene Eltern haben es heute sehr leicht, über LEONA e.V., Verein für Eltern chromosomal geschädigter Kinder mit anderen betroffenen Eltern Kontakt aufzunehmen.

 

 

Warum es wichtig ist, gut nachzufühlen

Entscheidungen, die per Vernunft gefällt wurden, finden nicht immer den dauerhaften Gefallen des Herzens.

Damit die Erfahrung langfristig gut verarbeitet wird, muss eine Entscheidung getroffen werden, die auch nach Jahren noch trägt. Eine reine Kopfentscheidung ist da nicht immer der richtige Weg. Ist die Seele nicht mit im Boot, bleibt zur Verarbeitung oft nur die Verdrängung oder die Ablenkung, beides funktioniert oft nicht dauerhaft. Wer sich schwer tut, seinen "Bauch" wahrzunehmen, macht keinen Fehler, sich zum Nachspüren gegebenenfalls auch professionelle Hilfe zu suchen.

 

 

Warum es wichtig ist, den weiteren Weg liebevoll zu gestalten

Gerade wenn es sich herauskristallisiert, dass die Schwangerschaft nicht fortgesetzt werden kann oder das Baby die Schwangerschaft (vielleicht) nicht überleben wird, ist es wichtig, die verbleibende Zeit zu nutzen und so zu gestalten, dass  man sie in guter Erinnerung bewahren kann. Ein gutes Gefühl bleibt, wenn man trotz allem Schmerz behaupten kann, das Baby liebevoll auf seinem Weg begleitet zu haben. Dies ist auch bei einer Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch möglich. Sich in Würde vom Baby zu verabschieden, ist für viele Mütter/Eltern langfristig hilfreich, auch wenn der Abschied vielleicht im Augenblick noch schmerzhafter empfunden wird. Leider ist die Zeit hier oft sehr kurz und deshalb besonders wertvoll!

 

Ein liebevolles Buch mit Anregungen zum Umgang mit dem (drohenden) Verlust eines Babys hat Hannah Lothrop geschrieben. Es heißt "Gute Hoffnung - Jähes Ende" und ist im Kösel-Verlag erschienen.

 

 

Gespräche mit dem ungeborenen Baby

Sowohl Medizin als auch Psychologie haben erkannt, dass die vorgeburtliche Beziehung zwischen Mutter und Kind für die weitere Entwicklung eines Menschen bedeutsam ist. Und, auch wenn das Baby vielleicht in seiner Entwicklung nicht der Norm entspricht, kann es gesundheitlich von einer innigen Beziehung zu seiner Mutter profitieren!

Den vorgeburtlichen Kontakt zum Baby kann man intensiv fördern - zum Beispiel durch eine vorgeburtliche Bindungsförderung nach Raffai & Hidas.

 

 

 

Eigener Erfahrungshintergrund

Als ich die Diagnose Trisomie 18 nach einer vorgeburtlichen Diagnostik erhielt, wollte ich gerne wissen, wie andere Eltern damit umgehen, wenn sie eine solche Nachricht erhalten. Es war sehr mühselig Kontakt zu finden, denn aus datenschutztechnischen Gründen werden keine Adressen von betroffenen Eltern ohne ein explizites Einverständnis weitergegeben.

Doch viele frisch betroffene Eltern haben durch laufende Fristen nicht die Zeit oder nicht die Kraft, lange nach Unterstützung zu suchen. Um es Eltern zu erleichtern, gründete ich 1992, noch während der Schwangerschaft mit Leona, eine Eltern-Kontaktstelle und 1993 den Verein LEONA e.V., Verein für Eltern chromosomal geschädigter Kinder. Von 1992 - 2002 begleitete ich für den Verein Eltern, die einen auffälligen Befund nach vorgeburtlicher Diagnostik erhalten haben.

Heute können betroffene Eltern über LEONA e.V. leicht und unkompliziert mit anderen betroffenen Eltern Kontakt aufnehmen und von ihrem reichen Erfahrungsschatz profitieren.

 

Nach der Geburt meiner dritten Tochter studierte ich Psychologie und Humangenetik.

 

 

 

 

 

 

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